Überlebensmarsch von Istanbul nach Athen:
Eine geflüchtete Frau aus dem Iran auf dem Weg zur Freiheit
DEICHMANN-Stiftung fördert Empowerment geflüchteter Frauen in Griechenland
Stellen Sie sich vor, Sie würden Deutschland vom Norden in den Süden zu Fuß überqueren, zum Beispiel von Kiel nach Konstanz. Ungefähr so lange ist Samah zu Fuß von Istanbul nach Athen gegangen. Unfreiwillig. Ein über 800 km langer Fußmarsch. Für andere mag es eine freiwillige Selbsterfahrung sein, für Samah ist es eine Notwendigkeit. Die junge Frau flieht 2017 aus dem Iran nach Griechenland. Es geht um das reine Überleben. In ihrer Heimat litt die junge Frau unter struktureller Gewalt, ausgeübt durch das Regime. Samah überwindet gewaltige physische, mentale und emotionale Schwierigkeiten. Das Ergebnis: ein gestärktes Selbstbewusstsein und das Gefühl, ihre Zukunft selbst in der Hand zu haben.
Samah schließt einen Nähkurs im Skills Training Centre (STC) ab. Heute hat die junge Frau eine Nähmaschine und kann arbeiten. Nebenher bringt sie Frauen aus Roma-Familien das Nähen bei.
Berufliche Perspektiven für geflüchtete Frauen
Bis dahin war es jedoch ein weiter Weg. Und so wie Samah geht es zahlreichen geflüchteten Frauen, die vor struktureller Gewalt, Diskriminierung und Krieg fliehen müssen. Darum unterstützt die DEICHMANN-Stiftung das Hilfswerk wortundtat und seinen Partner Hellenic Ministries in Athen. Dieser ermöglicht geflüchteten Frauen einen Neustart, zum Beispiel im Skills Training Centre (STC): Dort finden geflüchtete Frauen hauptsächlich aus dem Iran, Afghanistan und der Ukraine ein neues Zuhause. Und sie erlernen Fertigkeiten, die es ihnen ermöglichen, zu arbeiten und sich selbstständig zu machen.
Das Skills Training Centre – mit beruflicher Perspektive zur Selbstwirksamkeit
Das STC in Athen bietet Programme an, die geflüchteten Frauen wie Samah nachhaltige berufliche Perspektiven bieten. Die Kurse im Stadtzentrum umfassen unter anderem Nähen, Fotografie und Friseurtechniken, sowie die Herstellung von Seifen- und Shampoo. Diese handwerklichen Fähigkeiten sind gefragt in der lokalen Wirtschaft und bieten den Frauen die Chance, eigene kleine Unternehmen zu gründen oder in existierenden Betrieben eine Anstellung zu finden.
„Für eine geflüchtete Frau wie mich ist die Möglichkeit zu arbeiten alles! Mit dem Einkommen, das ich verdiene, fühle ich mich stark und unabhängig. Ich bin nicht auf Almosen angewiesen, wenn es um Lebensmittel oder andere Güter geht. Andere Menschen entscheiden nicht mehr darüber, was für mich Priorität hat oder nicht.“
Das STC unterstützt Frauen wie Samah bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven, sei es durch den Einstieg in den Arbeitsmarkt, zum Beispiel bei einem Sozialunternehmen von Hellenic Ministries oder bei der Gründung eines eigenen Kleinunternehmens. Das Zentrum bietet auch Trainings und Job-Coaching, um den Frauen zu helfen, sich auf einen Arbeitsplatz in Griechenland oder anderswo vorzubereiten. Dieser Weg aus der Abhängigkeit von Almosen hin zu wirtschaftlicher Selbstbestimmung ist Kern der Philosophie des STC.
Im Stylingkurs des STC entwickeln geflüchtete Frauen Fähigkeiten, die ihnen den Berufseinstieg erleichtern.
Mit Schneiderfertigkeiten lässt sich eine Selbstständigkeit leicht aufbauen.
Sie können die Arbeit des Skills Training Centers auch direkt unterstützen.
wortundtat hat eine eigene Spendenaktion dazu angesetzt.